RWA 90: Breitensport
Seit Mai 1972 Kinderturnen im RWA
Mit Schreiben vom 25.04.1972 an die Eltern der Alfener Grundschule begann eine neue Zeit im Sportverein RW Alfen. Nach 45 Jahren nur Fußball im RWA kündigte der Sportverein an, dass er für Grundschulkinder und vorschulpflichtige Kinder ab 5 Jahre eine Gymnastik- oder Turngruppe einrichten wolle. Durch Lehrermangel und Zeitnot sei das Turnen in der Schule ins Hintertreffen geraten. Wiederholt sei vom Kreisgesundheitsamt bei Schuluntersuchungen festgestellt worden, dass die Haltungsschäden der Kinder in erschreckendem Umfange zunehmen würden. Darum sei es die Aufgabe des Sportvereins hier mitzuhalten, um den Kindern die körperliche Ertüchtigung zu ermöglichen. Deshalb wolle der Sportverein seine Aufgabe als gesundheitsfördernder Verein erfüllen. Kontakt mit einer staatlich geprüften Gymnastiklehrerin sei bereits aufgenommen worden.
Auf diesen ersten Aufruf im RWA für andere Sportarten gingen rd. 80 Anmeldungen für teilnehmende Kinder ein. Nach einer Elternversammlung mit Einteilung in 4 Gruppen begann dann am 29.05.1972 der Turnunterricht unter der Leitung von Carmen Hilkenbach. Geturnt wurde allerdings nicht in einer Turnhalle, sondern in einem engen Klassenraum der Alfener Schule. Durch dieses Raumproblem wurde die Teilnehmerzahl in den nächsten Jahren immer geringer, bis 1975 das Interesse ganz einschlief.
Im Jahr 1976 wurden dann zwei Kurse für Kinder im Vorschulalter angeboten, die im Gymnastikraum des Alfener Kindergartens stattfanden. Zwei Jahre später wurden dann in der neuen Nordborchener Turnhalle Kurse für Kinder durchgeführt.
Einen neuen Aufschwung bekam das Turnen in Alfen mit der Eröffnung der Alfener Turnhalle. 45 Mädchen in zwei Gruppen starteten nach der Halleneröffnung 1979 zu Gymnastik- und Spielstunden.
Nach mehreren Wechseln der Übungsleiter bzw. Übungsleiterinnen wurde 1983 leider keine Nachfolgerin gefunden, das Kinderturnen ruhte mal wieder. Erst im Jan. 1989 konnten neue Übungsleiter gefunden werden.
Seit dieser Zeit gab es beim Kinderturnen keinen Stillstand mehr, sondern größtenteils mussten sogar zwei oder mehr Gruppen gebildet werden. Dabei wurden 2007 und 2008 auch Inliner-Kurse für Kinder angeboten.
Von 2000 bis 2014 auch Tanzen für Kinder und Jugendliche im RWA-Programm
Bei Karnevalsfeiern der Alfener Frauengemeinschaft kam die Idee auf, eine Tanzgruppe für Mädchen aufzubauen. Diese Idee wurde vom Sportverein aufgenommen, die neue Gruppe begann 2000 im RW Alfen. Die enge Kapazität der Turnhalle wurde nicht belastet, weil das Training dieser Gruppe mit dem Namen “Just Girls” im Alfener Bürgerhaus stattfindet.
Dieses neue Angebot des Sportvereins fand schnell großen Anklang. Deshalb wurde die Gruppe zunächst aufgeteilt in zwei Altersklassen: Kinder im Alter von ca. 8 – 10 Jahre und Kinder im Alter von ca. 11 – 14 Jahre. Schnell hatten sich die beiden Gruppen qualitativ weiterentwickelt, so dass immer anspruchsvollere Tänze gezeigt werden konnten. Diese wurden dann bei verschiedenen Veranstaltungen der Öffentlichkeit in Alfen, Borchen und auch anderen Orten gezeigt. Auch quantitativ wurde das Tanzangebot größer, teilweise bis zu 7 Gruppen einschließlich Cheerleader übten im Alfener Bürgerhaus. Leider schlief im Laufe des Jahres 2014 das Tanzangebot für Kinder ein.
Früher Anfang für Kinder beim Mutter-/Kind-Turnen
Ab Mitte Sept. 1984 existierte im Alfener Sportverein zusätzlich eine Turn-, Spiel- und Bewegungsgruppe, vornehmlich für Vorschulkinder. Auch Mütter konnten zu dieser Sportstunde kommen. Doch das Interesse der Mütter und damit auch der Kinder ließ nach einem guten Anfang schnell nach, so dass diese Gruppe im Frühjahr 1986 wieder eingestellt wurde.
Nach diesem ersten Versuch einer Mutter-Kind-Gruppe war erst mal wieder Pause. Erst am 23.01.1989 begannen erneut die Kleinsten im Alter von eineinhalb bis vier Jahren, mit ihren Müttern elementare Bewegungsformen wie Klettern, Laufen, Kriechen, Werfen, Springen zu lernen. Darüber hinaus wurden mit den Kleinsten auch verschiedene Bewegungsspiele durchgeführt. Auch nach mehreren Wechsel der Übungsleiterinnen konnte das Mutter-Kind-Turnen im RWA bis zum Sommer 2012 aufrecht erhalten werden.
Damenturnen ebenfalls bereits seit 1972 im RWA
Nach dem guten Beginn des Alfener Kinderturnens im Mai 1972 wollten auch deren Mütter und andere Alfener Frauen nicht zurückstehen. Deshalb wurde am 16.11.1972 im Alfener Jugendheim (Alte Kirche) eine Informationsveranstaltung durchgeführt, in der die Einzelheiten der Turnstunden für Frauen und Frauenjugend festgelegt wurde. Ab Dienstag, 21.11.1972, bewegten sich rd. 40 Frauen und ältere Mädchen unter der Regie von Carmen Hilkenbach. Wie bei den Kindern konnte mangels einer Alfener Turnhalle der Sport nur in einem Klassenraum der Alfener Schule durchgeführt werden. Dieses Raumproblem führte allerdings ebenfalls wie bei den Kindern im Jahre 1975 zum vorläufigen Aus für diese Gruppen.
Eine Woche nach Eröffnung der Alfener Turnhalle startete dann im Okt. 1979 ein neuer Versuch mit dem Damenturnen im RW Alfen. Dieses Angebot blieb dank der Turnhalle und der guten Übungsleiterinnen seitdem bestehen.
In den folgenden Jahren gelang es glücklicherweise immer wieder, für aus verschiedenen Gründen (u.a. Verletzung, Beruf, Schwangerschaft) aufhörende Übungsleiterinnen eine neue zu gewinnen. So kamen durch die vielen Wechsel der Leiterinnen immer wieder neue Ideen und Elemente, wie z.B. BBP (Bauch, Beine, Po), Step-Aerobic, Lady-Fit, Ski-Gymnastik, Pilates, Step-Body, Zumba, Aroha, Bokwa. Den Frauen macht daher ihre wöchentliche Sportstunde immer noch Spaß, was die derzeitigen guten Teilnehmerinnenzahlen zeigen.
Auch nahmen die Damen in den 1980’iger Jahren vereinzelt an Völkerballturnieren teil. Doch fehlte hierzu die spezielle Vorbereitung, so dass Erfolge leider nicht erzielt werden konnten.
Freizeitsportgruppe seit 1979 durchgehend im RWA
Seit Eröffnung der Alfener Turnhalle im Okt. 1979 besteht auch eine Freizeitsportgruppe im Alfener Sportverein, von Beginn bis heute nun 38 Jahre unter der Leitung des damaligen Geschäftsführers und heutigen Chronisten Franz Lüke. Anfangs war es eine gemischte Gruppe mit Frauen und Männern, bei denen turnerische Übungen und allgemeine Ballspiele die freitäglichen Sportstunden füllten. Ab Ende der 1980’iger Jahre hat sich die Gruppe zu einer reinen Männertruppe entwickelt, bei der für die Freizeitfußballer der Fußball im Mittelpunkt steht.
Einige Male stellten sich die Freizeitsport-Fußballer auch anderen RWA-Mannschaften. Bei Vereinsturnieren im Rahmen der Sportfeste 1987 und 1989 wurde gegen die Volleyballer jeweils hoch verloren, der Sportplatz war zu groß für die Hallensportler. Aber in der gewohnten Turnhalle konnten bei den RWA- internen Hallenturnieren in den Jahren 2001 und 2002 respektable Plätze belegt werden.
Im Sommer 2015 auf dem Kunstrasenplatz und Anfang 2016 in der Alfener Turnhalle versuchten einige Fußballer, im fortgeschrittenen Alfen (kurz vor 60 bis fast 70 Jahre), eine neue dauerhafte Fußball-Sportgruppe im Sportverein zu werden. Aber das Alter forderte bei manchem doch den Tribut und die Muskeln schmerzten, so dass diese Gruppe nur einige Male zusammen kam.
Sportangebot auch für Senioren
Wie für andere Altersgruppen sollte nach Eröffnung der Alfener Turnhalle auch für ältere Semester die Möglichkeit zum Sporttreiben gegeben sein. Deshalb begann man im Dez. 1979 mit einem Trimm-Dich-Programm für ältere Herren. Aber diese Gruppe musste bereits im Sommer des folgenden Jahre wegen sinkender Teilnehmerzahlen aufgelöst werden.
Es dauerte dann bis Anfang 1990, bis erstmals eine Gruppe für Bewegungs-Aktive ins Leben gerufen wurde. Unter neuen Übungsleiterinnen aus Paderborn hatte sich schnell eine flotte Sportlerrunde etabliert, die mit viel Spaß und ein wenig Ehrgeiz zeigte, dass man in jedem Alter wieder oder ganz neu beim Sport einsteigen kann.
Auch bei Fehlen oder dann nach dem Ausscheiden der beiden Übungsleiterinnen brauchten die Seniorinnen und anfangs 2 (später 3) Senioren nicht auf ihre wöchentliche Sportstunde zu verzichten. Der bereits mitwirkende und frühere langjährige Jugendwart Peter Lamberty übernahm dann zur vollen Zufriedenheit aller das Training. Sportliche Höchstleistungen wurden nicht verlangt. Die altersgemäß abgestimmten Bewegungen trugen dazu bei, dass man sich durch eine Verbesserung der körperlichen Fitness auch im Alltag noch bis ins hohe Alter bewegen konnte.
Aber nicht nur die sportliche Betätigung war wichtig für die Senioren. So war die Geselligkeit für diese Gruppe fast genauso bedeutend, da oft viele ältere Menschen sich einsam fühlen. Deshalb trafen sich die Senioren auch häufig außerhalb der Sportstunden zu Wanderungen, Kegeln, Geburtstagsfeiern, Grillparties oder anderen Feierlichkeiten. Aber die TeilnehmerInnen wurden älter und älter, oft schon über 80 Jahre. Deshalb hörte diese Seniorensportgruppe Ende 2009 mit ihren wöchentlichen Treffs auf.
Im Sommer 2016 wurde eine neue Gruppe „Seniorensportgruppe 55+“ mit anfangs 15 Anmeldungen ins Leben gerufen.
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