DKMS Registrierungsaktion der Feuerwehren NRW
XXL-Registrierungsaktion bei über 500 Feuerwehren
Das hat es bisher noch nicht gegeben: An genau 513 Feuerwehrstandorten in Ostwestfalen-Lippe finden am 3. Juni 2023 zur selben Zeit ebenso viele Registrierungsaktionen statt.
Das Motto der XXL-Aktion „Leben retten liegt uns im Blut“ könnte passender nicht sein, denn alle 24 Sekunden rückt die Feuerwehr deutschlandweit zu einem Einsatz aus; viele davon retten Menschenleben. Die Einsatzbereitschaft der Feuerwehrleute für die Gewinnung neuer Spenderinnen und Spender für die DKMS begeistert auch NRW-Innenminister Herbert Reul, der die Schirmherrschaft für die Aktion übernommen hat.
Initiator Kreisbrandmeister Dietmar Holtkemper ist Vorstandsvorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands Gütersloh und hat bereits 2018 eine Registrierungsaktion in rund 50 Feuerwehrhäusern der Region angestoßen. Damals ließen sich 1.200 Personen neu in unsere Spenderdatei aufnehmen, fünf von ihnen konnten einem Menschen mit Blutkrebs das Leben retten. Innenminister Norbert Reul ist als Schirmherr der kommenden XXL-Typisierungsaktion davon überzeugt, dass dieses Ergebnis am 3. Juni deutlich übertroffen werden wird und drückte schon im Vorfeld der Aktion seine Anerkennung aus: „Den Initiatorinnen und Initiatoren sowie den Feuerwehrleuten gilt mein ausdrücklicher Dank. Das von ihnen geleistete Engagement zeigt einmal mehr, dass Feuerwehrfrauen und -männer ein ganz besonderer Schlag Mensch sind. Leben retten liegt ihnen im Blut. Machen auch Sie mit,“ appelliert Reul an die Bürgerinnen und Bürger aus Bielefeld sowie den Kreisen Paderborn, Lippe, Gütersloh, Minden-Lübbecke, Herford und Höxter.
Eine Suche nach der „Nadel im Heuhaufen“
Auch NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann ruft zur Registrierung auf: „Unsere Feuerwehren in OWL leisten einen enormen Beitrag zu unser aller Gesundheit. Oft ist die Stammzellspende die einzige Möglichkeit, den Blutkrebs zu besiegen. Die Suche gleicht der Nadel im Heuhaufen. Deswegen ist es so wichtig, dass ganz viele Menschen von diesem Angebot Gebrauch machen und sich am 3. Juni direkt vor der Haustür registrieren. Wenn Feuerwehrfrauen und -männer eine solche Aktion in die Hand nehmen, wird diese organisatorisch zu 100 Prozent gelingen. Einen riesen Dank an die Feuerwehren in OWL für diesen Einsatz.“
Von der größten Registrierungsaktion in der Geschichte der DKMS könnte auch Kamerad Rolf profitieren, denn vor Kurzem erhielt der pensionierte Berufsfeuerwehrmann aus Pferdingsleben die Diagnose Blutkrebs. Der 60-Jährige hat schon unzählige Leben in seiner Dienstzeit gerettet. Erst im März wurde er in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Rolf ist beruflich wie privat ein Mensch, der immer hilfsbereit ist und Lösungen findet. Doch nun braucht er selbst Hilfe. „Rolf versucht alles, um wieder gesund zu werden. Aber er kann es nicht allein schaffen“, sagt seine Frau Pia. Sie appelliert an die Öffentlichkeit: „Rolf ist auf die lebensrettende Stammzellspende eines fremden Menschen angewiesen. Bitte lasst euch registrieren!“
Lukas und Dietmar: Stammzellspender und -empfänger bei der Feuerwehr
Feuerwehrleute zeichnen sich zwar durch eine hohe Einsatzbereitschaft aus, sind aber sonst Menschen wie du und ich. Sie sind deshalb ebenso Spender:innen und auch Empfänger:innen von Stammzellen. So wie Oberbrandmeister Lukas Duscha, stellvertretender Löschgruppenführer der Löschgruppe Steinhausen bei der Freiwilligen Feuerwehr Stadt Büren. Er hat seine Stammzellspende als sehr positives Erlebnis in seinem Leben wahrgenommen. „Man hat mir während meiner Spende, davor und auch danach zu jeder Zeit das Gefühl gegeben, dass es etwas Besonderes und Außergewöhnliches ist, Stammzellen zu spenden. Dabei war es für mich eine Selbstverständlichkeit“, sagt er. „Mir ist mein Hobby bei der Feuerwehr sehr wichtig. Vor allem wegen der dahinterstehenden Werten. Ich kann ja auf der einen Seite nicht mit schwerer Ausrüstung und Atemschutz in brennende Häuser laufen und auf der anderen Seite bei einem kleinen Piks kneifen.“ Auf eine lebensrettende Spende angewiesen war Kamerad Dietmar Maasjosthusmann von der FFW Rheda-Wiedenbrück im Kreis Gütersloh. Er erkrankte 2006 an Blutkrebs und erhielt zunächst die Stammzellen seines Bruders. Nach einem Rückfall im Jahr 2013 konnte ihm nur noch eine Fremdspende helfen. Heute weiß er, dass DKMS-Spenderin Sonja Müller aus Gärtringen sein Leben gerettet hat. „Ich erinnere mich, dass ein Spender aus den USA wegen eines Schneesturms nicht spenden konnte und deshalb Sonja ganz kurzfristig angefragt wurde. Ich kann mein Glücksgefühl von damals kaum in Worte fassen“, erinnert sich der Unterbrandmeister. „Am Osterfest nach meiner Transplantation bekam ich eine anonymisierte Postkarte von Sonja. Von da an schrieben wir uns über die DKMS regelmäßig. Heute sind wir beste Freunde und erzählen uns alles.“
Diese und viele weitere Geschichten werden sicher auch die Menschen hören, die am 3. Juni zu „ihren“ Feuerwehren in Ostwestfalen-Lippe kommen, um sich in die DKMS aufnehmen zu lassen. Auch wir möchten an dieser Stelle nochmal aufrufen und euch bitten: Kommt zur Feuerwehr und zeigt, dass in euch potenzielle Lebensretter:innen stecken!
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