Auszug aus der Rede von Bürgermeister Schwarzenberg:
Wir wollen nun den diesjährigen Neujahrsempfang auch wieder dazu nutzen,
um besonders verdienstvolle ehrenamtlich tätige Bürgerinnen und Bürger
unserer Gemeinde mit der goldenen Ehrennadel auszuzeichnen.
Nachdem auch im letzten Jahr die Vereine und Gruppen ihre Vorschläge bei der
Gemeinde eingereicht haben, hat der Schul-, Kultur-, Jugend und
Sportausschuss des Rates nach Beratung durch den Kulturkreis und den
Gemeindesportverband einstimmig die Ehrungen für 2005 beschlossen.
Bevor wir zu diesen Ehrungen kommen, lassen Sie mich noch einige einführende
Worte sagen.
„Es wäre eine Freude zu leben", so die Schauspielerin Valerie von Martens,
„wenn jeder nur die Hälfte von dem täte, was er von anderen verlangt." In
diesen Worten liegt wohl sehr viel Wahrheit. Doch Gott sei Dank es gibt auch
Menschen, die nicht darüber nachdenken, was sie von anderen verlangen
könnten, sondern auch darauf bedacht sind, sich für die Allgemeinheit
einzubringen und sich fragen, was sie selbst für andere tun können. Und
deshalb freut es mich, gleich die Gelegenheit zu haben, Menschen aus unserer
Gemeinde zu würdigen, die weit mehr als die Hälfte von dem tun, was
gemeinhin verlangt wird. Heute stehen einmal Menschen im Scheinwerferlicht,
die sich für andere einsetzen und die zum Wohle unseres Gemeinwesens tätig
werden.
„Ich mache doch nichts Besonderes", „ich tue doch nichts Großartiges", „das
ist doch selbstverständlich" - diese Worte höre ich immer wieder, wenn ich
mit Menschen spreche, die ein Ehrenamt bekleiden oder wie viele heute sagen,
die Freiwilligenarbeit leisten.
Sie
machen kein Aufheben von ihrem Tun, sie tun einfach etwas - und das am
liebsten ohne große Öffentlichkeit. „Tue Gutes und rede nicht darüber" - das
ist die Haltung der ehrenamtlich Tätigen. Ihre Sache ist das Unspektakuläre,
das Wirken im Stillen. Sie engagieren sich in ihrer Freizeit, sie steuern
ihre Energie, ihre Erfahrungen, ihre Ideen bei und sie arbeiten umsonst;
aber alles andere als vergeblich, denn das, was sie tun, das zeigt große
Wirkung. Wir sollten uns nur einen kurzen Moment einmal vorstellen, wie das
Leben in Borchen aussähe, wenn es keine Ehrenamtlichen gäbe. Sie sind
sicherlich alle mit mir einer Meinung, dass das eine ziemlich düstere
Vorstellung ist.
Dagegen ist es ein großer Lichtblick, dass so viele Bürgerinnen und Bürger
bereit sind, sich in der einen oder anderen Form zu engagieren. Nahezu jeder
Bereich unserer Gesellschaft ist von freiwilligen Leistungen geprägt. Unser
reiches Vereinswesen lebt von den ehrenamtlich tätigen Funktionsträgern;
unsere Rettungsdienste und der gesamte soziale Bereich werden erst durch die
vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer so effektiv; in Natur- und
Umweltschutz, in der Kultur oder bei der Vertretung von Minderheiten,
überall finden wir bürgerschaftliches Engagement. Dieses bürgerschaftliche
Engagement macht unsere Gemeinde, macht unsere Gesellschaft nicht nur
menschlicher, sondern auch leistungsfähiger. Wenn Menschen sich da
einbringen und einbringen können, wo sie sich betroffen fühlen oder gut
auskennen, dann hilft das allen weiter. Vor Ort weiß man oft am besten, was
Not tut; und wenn Menschen sich gefordert fühlen, entfalten sie häufig
erstaunliche Talente. Auf solches Wissen und solche Fähigkeiten können und
wollen wir nicht verzichten.
Und deshalb ist eine Ehrung wie die heutige so wichtig. Denn eigentlich
können wir gar nicht oft genug darüber sprechen, was bürgerschaftliches
Engagement und ehrenamtliches Tun für unsere Gesellschaft bedeuten.
Und vielleicht tragen die heutigen Auszeichnungen auch dazu bei,
Werbung für die Freiwilligenarbeit zu machen und weiteren Mitbürgerinnen und
Mitbürgern einen Anstoß zu geben, sich zu engagieren oder ihnen Wege
aufzuzeigen, wo ein Engagement sich lohnt.
In seiner treffsicheren Art stellte Erich Kästner einmal fest: „Es gibt
nichts Gutes, außer man tut es!". Ein besserer Übergang zu den heutigen
Ehrungen war kaum zu finden, umschreiben diese Worte doch genau die Haltung,
die unsere heutigen zu Ehrenden auszeichnet.
Ich freue mich, jetzt unseren verdienten Mitbürgerinnen und Mitbürgern die
goldenen Ehrennadel der Gemeinde überreichen zu dürfen und Ihnen nochmals
für ihr Engagement zum Wohle ihrer Mitmenschen zu danken. |